Image
Top
Navigation

Ohnsorg-Theater Hamburg

Das traditionsreiche Ohnsorg-Theater erhält ein neues Zuhause im Bieberhaus, einem von 1908 bis 1910 erbauten Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und zum Hamburger Schauspielhaus. Das Bieberhaus ist ein großes Kontorgebäude, das einst mit einem Kino, einer Erlebnisgastronomie und Geschäften ein Ort des Vergnügens war. Diese Tradition wird mit dem Einzug des Ohnsorg-Theaters fortgeführt. Ein neuer Theatersaal mit 420 Sitzplätzen, einer Studiobühne, ein großzügiges Foyer mit Theatercafé sowie Räume für den Theaterbe­trieb und die Verwaltung werden in das denkmalgeschützte Bieberhaus integriert. Der neue Theaterraum ist ein monolithischer Baukörper, der wie ein „Haus im Haus“ bewusst mit Abstand zur Fassade im Inneren des Bestandsgebäudes platziert wird. Die kristalline Form des Theatersaales leitet sich von der Anordnung der vorhandenen Stützen ab. Das Zentrum bildet der klassische Zuschauerraum mit Parkett und Rang, wodurch die Zuschauer im Gegensatz zur alten Spielstätte so nah wie möglich am Geschehen der Bühne sind. Um den Erschütterungen des nahe gelegenen Hauptbahnhofes entgegen zu wirken und um eine optimale Akustik zu schaffen, werden Bühnenraum und Parkett entkoppelt auf Federn gestellt. Im Foyer wird die prägnante Form des eingestellten Baukörpers inszeniert, indem er sich baulich und farblich vom Foyer ab­setzt. Das Foyer mit der großzügigen Freitreppe umläuft den Theater­raum auf zwei Ebenen. Es fungiert als Bindeglied zwischen alt und neu sowie als Vermittler zwischen innen und außen. Die historische Bausubstanz steht mit der neuen dynamischen Form des Theatersaals in einem interessanten Spannungsverhältnis. Das Projekt wird während des laufenden Betriebes der daneben und darüber befindlichen Fremdnutzungen realisiert.

Größe: 5.300 m² BGF
Baukosten: ca. 13.090.000 EUR
Leistungen: LPH 1-9
Zeitraum: Realisierung 2011
Nutzung: Theater, Verwaltung, Gastronomie
Auftraggeber: Alstria office REIT-AG

Auszeichnung:
BDA Hamburg Architektur Preis, Würdigung, 2012
AIV – Bauwerk des Jahres 2011

Fotos: Hagen Stier